Albbote - MARIA BLOCHING, 10.06.2014
15 Künstler nahmen am zweiten Kunstsymposium im Offenhausener Gestütshof teil. Unter dem Motto "An der Quelle: Überfluss - schöpferisch - weiterreichen" machten sie ihre Werke zugänglich.
Viele Kunstliebhaber und Interessierte der schöpferischen Arbeit kamen von Samstag bis Montag zum Kunstsymposium in den Gestütshof, um 15 Künstlern aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Druckgrafik und Zeichnung während des Gestaltungsprozesses über die Schultern zu schauen. Was inspiriert einen Kunstschaffenden und welche Techniken wählt er warum aus? All das galt es im direkten Gespräch vor Ort zu erfahren.
Das Wetter war perfekt, fast schon zu heiß, wie Manuela Schlegel aus Ulm deutlich machte. "Meine Acrylfarbe trocknet sehr schnell. Nur gut, dass ich noch keine Feinarbeiten machen muss", meinte sie und malte weiter an ihrem Steinbild, mit dem sie ihre ganz eigene Urlaubsgeschichte aus Amerika erzählen möchte. Annemarie Sommer nahm auch schon im letzten Jahr an der Kunstsymposium-Premiere teil. Die Offenhausener Künstlerin malt schon seit über 25 Jahren mit Acryl, Aquarell, Erde und Asche. Ihre Collagen stellt sie derzeit auch wie die anderen teilnehmenden Künstler in der Klosterkirche aus. Um zeigen zu können, wie sie arbeitet, hat sie ein altes, mit Asche und Erde gemaltes Bild abgeschabt und mit Kleister bestrichen. Für Farbakzente in dem natürlichen Grau- und Braunton sorgten getrocknete rote Geranienblüten, die sie locker auf dem Kleister verteilte. "Dann male ich mit Erde und Asche weiter, bis mein Bild fertig ist", erzählte sie den Symposiumbesuchern.
Auch ihre Kollegen genossen es, einmal nicht abgeschottet im einsamen Atelier zu arbeiten, sondern sich auf die Finger schauen und Fragen stellen zu lassen. "Vor Publikum in dieser tollen Atmosphäre zu malen, ist etwas ganz besonderes", meinte Birgit Ringelspacher aus Lenningen, von der Collagen und abstrakte Landschaftsbilder in Acryl in der Ausstellung zu sehen sind. Für die Nattheimer Künstlerin Claudia Bengelmann war es wichtig, das Feedback der Betrachter ihrer Bilder unmittelbar zu erfahren und den Austausch mit Kollegen zu pflegen. Das war es auch, was Wolfgang Schaller im letzten Jahr dazu bewegt hat, ein Kunstsymposium an diesem besonderen Ort im Gestütshof zwischen Klosterkirche und Klostergarten zu veranstalten. Hier konnte Kunst auf vielfältige Art erlebt werden: erste Lötarbeiten mit Silberdraht zur Fertigung eines filigranen Insektenobjekts von Karl Vogt, die anfänglich grobe Bearbeitung eines Specksteins von Andrea Gorsewski oder Bohrungen in Stein von Hans Madlinger, dessen Objekte ebenfalls in der Klosterkirche ausgestellt werden.
Besonders gut passen in dieses Ambiente auch die Pferdebilder mit Marbacher Auktionstraber, ungarischer Post mit Schwarzwäldern und Marbacher Araberfee von Eva Jaeckle. Auch Sandra Rieck liebt Pferde und zeigt dies mit ihrer Kunst. Sie verbindet Kohlezeichnungen mit Acryl, lässt ein schwarzes und ein weißes Pferd auf schwarz-weißen Fliesen tänzeln oder widmet sich äußerst detailliert mit feinster Bleistiftzeichnung der Darstellung eines eleganten Pferdes.
Die Ausstellung mit Werken der insgesamt 15 Künstler ist noch bis Mitte Juli in der Klosterkirche zu sehen.